Ich habe einen italienischen Pass und bin trotzdem kein Italiener; ich spreche Deutsch und bin kein Deutscher; meine Vorfahren haben auf österreichischem Staatsgebiet meine Wurzeln geschlagen und doch bin ich kein Österreicher.
Bin ich ein störrischer Fels in der Brandung? Oder vielleicht sogar der perfekte Europäer? Ich weiss es nicht und trotzdem fühle ich mich wohl hier mittendrin.
Meine Heimat überdauert alle Fahnen und ich werde mich nicht für die EINE entscheiden.
Wohne im Ausland (China) und führe ein italienisches Restaurant: werde dauernd von deutschen Gästen nach dem Grund meiner guten Kenntnis der deutschen Sprache befragt ("hast viele Jahre in Deutschland gelebt?"). Auf meiner Antwort "stamme aus Südtirol" hört man oft: "Ah Südtiroler... das ist doch nicht Italien..." Aber ehrlich gesagt fühle schon Südtiroler, aber mit tiefen Wurzeln in der italienischen Kultur. Auf jeden Fall fühle ich mich Europäer, besonders hier in Asien wird dieses Gefühl stark.
AntwortenLöschenEinerseits identitätslos andererseits sind wir "der Scholle stark verhaftet"... Magie der Vielfalt also auch in dieser Hinsicht.
AntwortenLöschenIn einer Welt wo die Globalisierung unaufhaltsam scheint ist auch das eines unserer vielen Vorteile, find ich.
Wir sind von allem ein Bisschen (sind es gewohnt im Ausland fast nie richtig eingestuft zu werden... Italiener? Österreicher? Oder gar Schweizer...?) und trotzdem noch sehr traditionsbewusst und heimatverbunden. Wichtig wäre aber eigentlich diese Tatsache zu schätzen und nicht "sierig dreinzuschauen" (zu dem dieses Bild hier eigentlich verleitet)... ;-)
Ganz offfensichtlich: Identitaet ist ein Thema... wenn auch ein schwieriges.
AntwortenLöschenganz toller beitrag. erfrischend, interessant und nicht immer "die selbe leier"... genauso fühle ich mich auch.
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